Konzerte
Sinfonisches Blasorchester Bern
Leitung: Rolf Schumacher
Solist: Sasha Abgottspon, Euphonium
Deutsche Kirche Murten
Fantasia in G-Dur
BWV 572
Johann Sebastian Bach (1685–1750)
Arr. Franco Goldman
Believe Me if All those Endearing Young Charms
Solo für Euphonium und Blasorchester
Simone Mantia (1873–1951)
Arr. Harold Brasch
Don Pasquale
Ouverture
Gaetano Donizetti (1797–1848)
Arr. Stephan Jaeggi
Dies Natalis
Howard Hanson (1896–1981)
Ave Maria
Franz Xaver Biebl (1906–2001)
Arr. Robert Cameron
A Christmas Carol Fantasy
Hoshide Takashi (*1962)
Sasha Abgottspon, Euphonium
Sasha Abgottspon ist in Grächen (VS) aufgewachsen und begann im Alter von 9 Jahren Cornet zu spielen. Seinen ersten professionellen Musikunterricht erhielt er ab 13 Jahren, zunächst auf
dem Cornet, danach auf dem Euphonium.
Im Rahmen des Musiktalentförderprogramms besuchte er das Gymnasium Hofwil und trat später an der Hochschule der Künste Bern (HKB) in die Euphonium-Klasse von Thomas Rüedi ein. Im Juli 2020 erhielt Sasha seinen Bachelor in Arts of Music. Zurzeit befindet er sich im Master of Music Pedagogy. 2021/2022 war er am renommierten Royal Northern College of Music Student in der Euphonium-Klasse von Steven Mead und David Thornton.
Erfolgreich nahm Sasha an zahlreichen kantonalen und nationalen Wettbewerben teil. Er war ausserdem Mitglied und Solo-Euphonist der «Brass Band Berner Oberland Junior» und der «Nationalen Jugend Brass Band der Schweiz». Seit einigen Jahren ist er Solo-Euphonist der «Regional Brass Band Bern» und seit Kurzem auch Mitglied der «Swiss Army Brass Band».
Neben der instrumentalen Ausbildung erweitert er sein Wissen in Direktions-Kursen an der HKB bei Rolf Schumacher und Corsin Tuor. Seit Oktober 2022 ist er musikalischer Leiter der Musikgesellschaft Konolfingen.
Sinfonisches Blasorchester Bern
Leitung: Rolf Schumacher
Solist: Manuel Herren, Saxofon
Petruskirche Bern
Be thou my vision
David R. Gillingham (*1947)
Medieval Suite
I Homage to Leonin
II Homage to Perotin
III Homage to Machaud
Ron Nelson (*1929)
Variations on a Theme of Robert Schumann
Robert Jager (*1939)
Escapades for Alto Saxophone and Wind Ensemble
(Solist: Manuel Herren, Saxofon)
I Closing in
II Reflections
III Joy ride
John Williams (*1932)
Alla Marcia
Robert Jager (*1939)
Manuel Herren, Saxofon
Manuel Herren unterrichtet als Musik- und Mathematiklehrer am Gymnasium Kirchenfeld. Nach erfolgreichem Abschluss des Master of Pedagogy (2017) bei Christian Roellinger und einem Master in Schulmusik II (2019) an der Hochschule der Künste Bern, schliesst Manuel 2022 das Lehrdiplom für Maturitätsschulen für das Fach Mathematik an der Universität Fribourg ab.
Er engagiert sich neben dem Quartett Chambre des Sax in der Big Band Monday Night Rehearsal Band, im Sinfonischen Blasorchester Bern und Aulos sowie in der Mundart-Band Haubi Mieti.
(Foto: Michael Jenzer)
Samstag
17. Juni 2023
10.15 Uhr
Am 17. Juni 2023 findet zum ersten Mal der Lucerne Symphonic Wind Band Contest statt. Dieser Wettbewerb bietet den führenden Schweizer Höchstklasse-Orchestern die Möglichkeit, sich musikalisch zu messen. Der freundschaftliche Wettstreit wird von ausgewählten Juroren und Jurorinnen aus dem In- und Ausland beurteilt.
Salle Blanche, Kultur- und Kongresszentrum Luzern
Sinfonisches Blasorchester Bern
Leitung: Rolf Schumacher
Dieses Konzertprogramm des SIBO wurde von der Jury mit dem 1. Preis ausgezeichnet.
Weitere Informationen unter:
Lucerne Symphonic Wind Band Contest
Music for Prague 1968
1. Introduction and Fanfare
2. Aria
3. Interlude
4. Toccata and Chorale
Karel Husa (1921–2016)
Symphony of Freedom
(Symphony No. 3)
I. Call for Freedom
II. Dream of Freedom
III. Freedom above All
Thomas Doss (*1966)
Programmnotiz
«Es ist keine so schöne Musik, wie man sie immer hören möchte. Aber wir können nicht immer Blumen malen, wir können nicht immer in Poesie über schöne Wolken sprechen, manchmal möchten wir den Kampf für die Freiheit ausdrücken.»
Als Husa im August 1968 im Radio von der Invasion seiner Heimatstadt Prag hörte, wusste er nur auf seine Weise auf diesen Schock zu antworten: In nur sechs Wochen komponierte er «Music for Prague 1968», eine Orchestersuite in vier Sätzen für Blasinstrumente und Schlagwerk. Husa griff dabei zunächst auf ein Hussiten-Kriegslied aus dem 15. Jahrhundert zurück, in dem die Krieger für Gott und sein Gesetz besungen werden und das sinnbildlich für den Widerstand und die Hoffnung steht, die schwere Zeiten überwinden lassen. Ein zweites musikalisches Motiv sind Glockenklänge, wie sie in Prag – der Stadt der hundert Türme – allgegenwärtig sind, sei es als mahnende Boten für Gefahren oder Zeichen des Trosts. Das Werk hat trotz seines Alters nichts an Aktualität eingebüsst, was wohl auch darauf zurückzuführen ist, dass Husa verschiedene Techniken des Komponierens und Orchestrierens eingesetzt und neue Klänge erforscht hat, wie das beispielsweise im Zwischenspiel der Schlagzeuggruppe zu hören ist und im vorangesetzten Zitat angekündigt wird.
Thomas Doss seinerseits beruft sich auf Artikel 1 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte: «Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Brüderlichkeit begegnen.» In jedem der drei Sätze seiner «Symphony of Freedom» von 2021, betrachtet der Komponist das universale Thema Freiheit aus einem anderen Blickwinkel: Im ersten Satz, «Schrei nach Freiheit», bringt er seine Bewunderung für den Dalai Lama zum Ausdruck. Als Bildvorlage für den zweiten Satz, «Traum der Freiheit», diente das Foto des verstorbenen dreijährigen Flüchtlingsjungen Ailan Kurdi am Strand von Bodrum. Das Finale, «Freiheit über alles», zitiert Bruckner und bezieht sich auf die Musik Ludwig van Beethovens. Dieser Satz gibt ein Bekenntnis zum Leben ab und drückt den Glauben und die Hoffnung auf eine bessere Welt aus.
«Music for Prague 1968» von Karel Husa und Thomas Doss’ 3. Sinfonie könnten verwandter nicht sein und auch nicht unterschiedlicher: Obschon beide Werke in einem Abstand von rund 50 Jahren geschrieben wurden, liegt ihnen eine ähnliche Frage zugrunde. Und beide beantworten die Frage auf inhaltlich ähnliche Weise, jeder aber in seiner Tonsprache, die gegensätzlicher nicht sein könnte. Kann man Krieg gewinnen? Der Krieg gebiert letztlich nur Verlierer, einzig der Frieden und die Freiheit bringen Gewinn – und zwar für alle.